
Der Begriff Strukturvertrieb ist in der Vertriebswelt stark präsent – häufig jedoch missverständlich oder negativ behaftet. Dabei handelt es sich um ein klares Vertriebsmodell, das bestimmte Vor- und Nachteile mit sich bringt. Für Unternehmen im B2B Vertrieb ist es wichtig zu wissen, wie sich Strukturvertrieb von klassischen Vertriebsformen unterscheidet, wann er sinnvoll ist – und wie moderne Tools wie noCRM diesen Ansatz effizient unterstützen können.
Strukturvertrieb: Definition und Grundprinzip
Ein Strukturvertrieb ist ein Vertriebsmodell, bei dem der Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen über eine hierarchisch aufgebaute Organisation erfolgt. Häufig handelt es sich um ein mehrstufiges System, bei dem Vertriebspartner nicht nur verkaufen, sondern auch neue Verkäufer rekrutieren – ähnlich wie im Multi-Level-Marketing (MLM).
Merkmale des Strukturvertriebs:
- Hierarchisch organisierte Vertriebseinheiten (oft in „Linien“ oder „Teams“ gegliedert)
- Vergütungssystem mit Provisionsanteilen für die Upline (übergeordnete Ebene)
- Fokus auf Direktvertrieb und persönliche Empfehlungen
- Stark personenbezogener Verkauf (Vertrauen und Netzwerk als Basis)
Strukturvertrieb im B2B: Realistische Einsatzszenarien
Während Strukturvertrieb vor allem im B2C-Bereich (z. B. Finanzberatung, Kosmetik, Nahrungsergänzung) verbreitet ist, gibt es auch im B2B-Bereich vergleichbare Modelle – etwa im Versicherungsvertrieb, Energievertrieb oder bei IT-Services, die auf persönliche Netzwerke setzen.
Beispiel: Strukturvertrieb im B2B-Vertrieb von IT-Dienstleistungen
Ein IT-Systemhaus organisiert seinen Vertrieb über mehrere Stufen: Außendienstmitarbeiter werben nicht nur Kunden, sondern auch neue Vertriebspartner an, die eigenständig Kunden akquirieren. Dabei profitieren die Erstwerber von einem Teil der Provisionen der untergeordneten Partner. Der Vertrieb erfolgt meist über Direktansprache, also Kaltakquise oder Warmakquise im Netzwerk – ohne Zwischenhandel oder klassische Werbung.
Vorteile und Herausforderungen des Strukturvertriebs

Strukturvertrieb: Chancen und Risiken eines skalierbaren Modells
Der Strukturvertrieb ist im B2B-Kontext vor allem dann interessant, wenn Unternehmen rasch in neue Märkte vordringen oder ihre Reichweite ohne hohe Investitionen ausbauen möchten. Statt auf ein zentrales Vertriebsteam zu setzen, wird auf ein wachsendes Netz von Vertriebspartnern oder selbstständigen Berater:innen vertraut. Dieses Modell bringt einige überzeugende Vorteile mit sich – aber auch Herausforderungen, die nicht unterschätzt werden dürfen.
Vorteile: Flexibel skalieren mit geringer Kapitalbindung
Einer der größten Vorteile des Strukturvertriebs liegt im schnellen Marktzugang. Über ein Netzwerk unabhängiger Partner lassen sich neue Regionen, Zielgruppen oder Branchen ohne langwierige Aufbauarbeit erschließen. Diese Partner bringen oft eigene Kontakte und Marktkenntnisse mit, was besonders bei erklärungsbedürftigen Produkten den Einstieg erleichtert.
Auch finanziell bietet der Strukturvertrieb einen klaren Vorteil: Da die Vergütung in der Regel provisionsbasiert erfolgt, entstehen nur dann Kosten, wenn tatsächlich Umsätze generiert werden. Die Fixkosten bleiben niedrig, das unternehmerische Risiko reduziert sich.
Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Motivation der Vertriebspartner. Leistungsabhängige Boni schaffen klare Anreize – wer erfolgreich verkauft, profitiert unmittelbar. Dieses Prinzip funktioniert vor allem dann gut, wenn das Produkt attraktiv ist und sich gut erklären lässt.
Zudem profitieren Unternehmen von der persönlichen Nähe, die Vertriebspartner zu ihren Kontakten aufbauen. Gerade im B2B-Bereich, wo Vertrauen, Glaubwürdigkeit und individuelle Beratung entscheidend sind, kann dieser persönliche Zugang ein entscheidender Erfolgsfaktor sein.
Herausforderungen: Kontrolle, Qualität und Image
So attraktiv das Modell auf dem Papier wirkt – in der Praxis bringt der Strukturvertrieb auch einige Risiken mit sich. Das vielleicht größte ist der Qualitätsverlust bei schnellem Wachstum. Je schneller das Netzwerk wächst, desto schwieriger wird es, einheitliche Prozesse, saubere Kommunikation und gleichbleibend hohe Beratungsqualität sicherzustellen.
Daraus ergibt sich ein hoher Schulungs- und Betreuungsbedarf. Neue Vertriebspartner müssen intensiv eingearbeitet und kontinuierlich weitergebildet werden – nicht nur fachlich, sondern auch in Bezug auf Tonalität, Markenverständnis und rechtliche Rahmenbedingungen. Ohne diese Maßnahmen leidet nicht nur die Abschlussquote, sondern auch die Marke selbst.
Hinzu kommt ein nicht ganz unproblematisches Image: Strukturvertrieb wird – insbesondere im deutschsprachigen Raum – oft mit MLM-Modellen (Multi-Level-Marketing) in Verbindung gebracht. Die Abgrenzung ist wichtig, denn sie entscheidet darüber, ob das Modell als seriös oder unseriös wahrgenommen wird. Eine transparente Kommunikation über Struktur, Vergütung und Rollen ist hier entscheidend.
Schließlich besteht eine hohe Abhängigkeit von Einzelpersonen und deren Netzwerken. Verlässt ein umsatzstarker Partner das Unternehmen, reißt unter Umständen ein ganzer Umsatzkanal weg. Diese Volatilität kann nur durch breite, stabile Strukturen abgefedert werden – und durch ein gutes Onboarding- und Bindungsprogramm.
Was heißt Akquise im Strukturvertrieb?
Die Akquise von Neukunden erfolgt im Strukturvertrieb primär über persönliche Kontakte und Empfehlungen. Dabei spielt insbesondere die Warmakquise eine zentrale Rolle – also die Ansprache von Kontakten im eigenen Netzwerk oder im erweiterten sozialen Umfeld. In späteren Phasen oder bei untergeordneten Partnern kommt häufig auch Kaltakquise zum Einsatz.
Für den Erfolg im Strukturvertrieb ist entscheidend, dass Leads systematisch erfasst, nachverfolgt und bearbeitet werden – ein Punkt, an dem viele rein auf Provisionsbasis arbeitende Teams scheitern, wenn keine unterstützenden Systeme im Einsatz sind.
Wie noCRM den Strukturvertrieb unterstützt
In einem strukturvertrieblich organisierten Unternehmen ist es besonders wichtig, dass:
- Leads zentral dokumentiert werden (z. B. zur Vermeidung von Dopplungen),
- individuelle Vertriebsaktivitäten nachvollziehbar sind,
- und Vertriebsprozesse skalierbar aufgebaut werden.
noCRM bietet dafür eine ideale Lösung – mit visuellen Pipelines, Lead-Follow-ups, Checklisten für Akquiseprozesse und Team-Zugriffsrechten, die auch auf mehrstufige Organisationen angepasst werden können. Die Vertriebsleitung kann Aktivitäten analysieren, Prozesse vereinheitlichen und dennoch flexible Freiheiten für Vertriebspartner gewähren.
Zudem reduziert noCRM durch seinen Fokus auf die Leadbearbeitung statt Datenpflege den administrativen Aufwand – ein klarer Vorteil im provisionsorientierten Strukturvertrieb, wo Effizienz und Geschwindigkeit zählen.
Fazit: Strukturvertrieb – sinnvoll mit klarer Struktur und Kontrolle
Der Strukturvertrieb kann – richtig eingesetzt – eine leistungsfähige Vertriebsmethode sein, vor allem bei erklärungsbedürftigen Produkten im Direktvertrieb. Damit daraus nachhaltiger Erfolg entsteht, braucht es klare Prozesse, Schulung und passende digitale Werkzeuge wie noCRM, um die Erstakquise, Lead-Pflege und Teamkoordination optimal zu unterstützen.
Lesen Sie auch auf unserem Blog, wie moderne Vertriebsteams den Einstieg in strukturierte Lead-Prozesse meistern – unabhängig von der gewählten Vertriebsform.
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